Schleswig-Holstein verteidigt beim Glasfaser-Ausbau bundesweite Spitzenposition

KIEL. Schleswig-Holstein bleibt beim Glasfaser-Ausbau auf Erfolgskurs und festigt seine bundesweite Spitzenposition mit aktuell 77 Prozent anschlussfähiger Hausadressen. „Wir freuen uns über den weiteren großen Schritt in Richtung einer flächendeckenden Glasfaserversorgung im Land“, sagte Wirtschafts- und Technologieminister Claus Ruhe Madsen heute (2. Dezember) mit Blick auf die jüngsten Ausbauzahlen des Breitband-Kompetenzzentrums Schleswig-Holstein (BKZ.SH). „Es bleiben allerdings weiter auch große Herausforderungen, insbesondere im städtischen Ausbau“, sagte Madsen.

Madsen: „Ausbau in städtischen Gebieten bleibt aber weiter eine Herausforderung“

Nach den aktuellen Daten des von den kommunalen Landesverbänden getragenen BKZ.SH können inzwischen in Schleswig-Holstein 77 Prozent aller Hausadressen mit Glasfaser bis in die Gebäude und Wohnungen[1] versorgt werden. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt liegt bei rund 36 Prozent. Auch BKZ.SH-Geschäftsführer Johannes Lüneberg freut sich über die hohe Anschlussquote: „Die Nachfrage ist hoch und wir freuen uns über mittlerweile 51 Prozent angeschlossener Hausadressen im Land. Damit nutzen bereits rund 66 Prozent der anschlussfähigen Hausadressen die Glasfaserinfrastruktur“, sagt Lüneberg.  Angesichts des aktuell stärkeren Ausbaus in den Städten sei aber eine rückläufige so genannte Take-up-Rate zu verzeichnen. Sie zeigt, wie viele der theoretisch zur Verfügung stehenden Hausanschlüsse tatsächlich aktiviert, also gebucht wurden.

Für Madsen und Lüneberg kommt die Entwicklung nicht unerwartet. „In vielen Städten genügt die vorhandene Internetversorgung den aktuellen Ansprüchen der Bevölkerung noch. Aber bei zu wenig Interesse an der neuen Glasfaser rentiert sich der Ausbau für die Telekommunikationsunternehmen nicht und sie stellen Projekte in Frage; der Ausbau verzögert sich“, erläutert Lüneberg. Bereits 2022 habe ein Workshop zum Glasfaserausbau in Mehrfamilienhäusern stattgefunden und im Oktober hätten BKZ.SH und Wirtschaftsministerium unter Beteiligung der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) zu einem Workshop „Kupfer-Glasfaser-Migration“ eingeladen. „Klar ist, dass die Kupferleitungen in wenigen Jahren abgeschaltet werden. Wer – egal ob im städtischen oder ländlichen Raum – ein Angebot für Glasfaser erhält, sollte dies auch annehmen,“ so Madsen. Er wünsche sich eine stärkere Nachfrage – insbesondere für den eigenwirtschaftlichen Ausbau in den Städten; „Der Prozess der Kupfernetz-Abschaltung ist eingeleitet und wird im nächsten Jahrzehnt abgeschlossen sein. Wer nicht jetzt klug entscheidet, zahlt später drauf.“ Lüneberg bestätigt diese Einschätzung: „Wir kennen die Hemmnisse bei der Entscheidung für Glasfaser, jedoch ist die Entscheidung für Glasfaser eine Entscheidung für die Zukunft und alle Glasfaser-Anbieter haben auch Produktangebote, die im Preis-Verhältnis mit den gängigen Produkten auf Kupfer-Basis vergleichbar sind.“

Die Zielmarke von Land und BKZ.SH für das kommende Jahr: Bis Ende 2025 soll der Glasfaserausbau weitgehend abgeschlossen sein und Glasfaser dann in allen Regionen des Landes verfügbar sein. Madsen: „Wir haben mit einer Aufstockung des Breitband-Etats um 50 Millionen Euro die Weichen dafür gestellt, dass wir das Zwischenziel 2025 und das Ziel der dann flächendeckenden Versorgung 2030 erreichen können.“ Er appellierte an die eigenwirtschaftlich agierenden Telekommunikationsunternehmen, ihre Zusagen einzuhalten und erwarte auch von der nächsten Bundesregierung ausreichend Fördermittel, um die verbleibenden unwirtschaftlich zu erschließenden Haushalte an das Glasfasernetz zu bringen.

[1] Fiber to the Building/ FTTB bzw. Fiber to the Home/FTTH

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