Informationen

Das BKZ.SH wurde im Sommer 2020 mit der Übergabe des Förderbescheides in Höhe von 1,6 Mio. Euro in die Lage versetzt, in den kommenden Jahren vorrangig die Kommunen beim Aus- und Aufbau der Mobilfunknetze zu beraten. Um diese Dienstleistungen dauerhaft mit einem hohen qualitativen Standard gewährleisten zu können, wurden die Rahmenbedingungen für die Mobilfunkberatung im BKZ.SH auf- und ausgebaut. Ihr Ansprechpartner rund um das Thema Mobilfunk ist Janpeter Bendfeld. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Sondervermögens Breitband des MWVATT und einem Eigenanteil der Kommunalen Landesverbände (SHGT, SHLKT, StV).

Die Aufgaben des BKZ.SH im Bereich Mobilfunk umfassen hauptsächlich

  • die Datenerfassung und Auswertung der Mobilfunkversorgung durch die einzelnen Mobilfunknetzbetreiber, auch durch eigene Messungen;
  • die Beratung von Kommunen, Breitbandzweckverbänden und Stadt- und Gemeindewerken beim 4G- und 5G-Ausbau;
  • Schulungen für Bürgermeisterinnen/Bürgermeister und Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter aus den kommunalen Verwaltungen;
  • Bereitstellung von Informationsmaterialien.

Entstehung des Mobilfunks

Im Jahr 1992 wurde das erste Mobilfunknetz, das GSM-Netz (Global System for Mobile Communications), gestartet. Danach hat es 15 weitere Jahre gedauert bis das erste iPhone erschienen ist. Heute können sich viele Bürgerinnen und Bürger ein Leben ohne Smartphone, Tablet und Mobilfunk nicht mehr vorstellen. Die Technologie gehört sowohl im privaten Alltag als auch in der Berufswelt einfach dazu. Um Ihnen einen umfassenden Überblick über Daten und Fakten zum Mobilfunk zu liefern, haben wir Ihnen die Informationen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) aufbereitet.

Weitere Informationen des Bundesamts für Strahlenschutz finden Sie hier.

Wie funktioniert die Übertragung von Daten über Mobilfunk?

Mobiltelefone und Smartphones wurden entwickelt, um auch von unterwegs aus, also mobil und drahtlos kommunizieren zu können. Heute können Nachrichten und E-Mails von überall verschickt, Videos gestreamt oder Informationen im mobilen Surfen recherchiert werden. Auch um mit einem Handy überhaupt telefonieren zu können, ist ein Mobilfunknetz erforderlich. Handys, Smartphones etc. kommunizieren aber nicht direkt miteinander, sondern über sogenannten Mobilfunkanlagen. Um überall die Dienste über den Mobilfunk nutzen zu können, ist Deutschland in Funkzellen unterteilt. Die Größe der Funkzelle hängt von der Zahl der Nutzer und der Höhe der Datenübertragung ab. In jeder Funkzelle befindet sich eine Mobilfunkanlage, also eine Sende- und Empfangsstation für die verschickten Daten. Zum Beispiel kann eine Funkzelle so groß sein, wie eine Gemeinde. Diese Gemeinde wird dann mit einer Mobilfunkanlage versorgt. Mobilfunkanlagen und mobile Endgeräte (Handys, Smartphones, Tablets etc.) kommunizieren durch hochfrequente elektromagnetische Felder miteinander. Also auch jedes mobile Endgerät ist gleichermaßen Sender und Empfänger.

Die verschickten Daten (z.B. eine Textnachricht) werden verschlüsselt und an den nächstgelegenen Mobilfunkmast gesendet. Dieser Mobilfunkmast schickt die verschlüsselten Daten anschließend über eine Richtfunkverbindung oder ein Glasfaserkabel an eine Rechnerzentrale weiter. In der Rechnerzentrale werden die Standorte aller Handys ermittelt und die verschlüsselten Daten werden an die Mobilfunkanlage gesendet, in deren Nähe sich der Empfänger aufhält. Diese Mobilfunkanlage sendet mithilfe elektromagnetischer Wellen die verschlüsselten Daten an den Empfänger. Die Handyantenne des Empfängers empfängt das Funksignal, entschlüsselt die Daten und gibt die verschickte Textnachricht wieder. Damit die Rechnerzentrale immer über den aktuellen Standort der Handys informiert ist, senden diese in regelmäßigen Abständen kurze Signale.

Weitere Informationen des Bundesamts für Strahlenschutz finden Sie hier.

 

Was bedeuten GSM, UMTS und LTE?

GSM (Global System for Mobile Communication)

GSM ist der erste Standard der zweiten Mobilfunkgeneration, auch bekannt als 2G. Die zweite Mobilfunkgeneration beschreibt  das erste digitale Mobilfunknetz. Die analogen Systeme gehören zur ersten Mobilfunkgeneration. GSM wurde in Deutschland 1991 eingeführt und wurde vor allem zum Telefonieren sowie für Kurzmitteilungen genutzt. Durch die Einführung von GSM haben sich in den 1990er Jahren viele Menschen ein Mobilfunktelefon zugelegt. Das GSM-Netz ist weltweit am häufigsten verfügbar. Ca. 26% der Weltbevölkerung können auf dieses Netz zugreifen.

UMTS (Universal Mobile Telecommunications System)

UMTS ist auch als 3G (3. Generation) bekannt. Mit UMTS sind schon deutlich schnellere und höhere Datenübertragungen möglich. Im Jahr 2000 wurden die Lizenzen für diesen Mobilfunkstandard versteigert und seid 2004 ist UMTS in Deutschland kommerziell nutzbar. Für die Übermittlung von Daten und Sprache steht bei UMTS ein größerer Frequenzbereich zur Verfügung, sodass die Übertragung schneller und auch parallel (also Sprache und Daten gleichzeitig) ablaufen kann. Damit einhergehend sind auch neue Möglichkeiten, wie etwa Videotelefonie oder der Zugriff auf Webbrowser, entstanden.

LTE (Long Term Evolution)

LTE beschreibt die 4. Mobilfunkgeneration (4G). Smartphones, Tablets und andere internetfähige Geräte werden immer mehr und die zu übertragenden Datenmengen steigen stetig an. Mit dem LTE-Mobilfunk wurde die Übertragungsgeschwindigkeit- und Menge nochmals deutlich erhöht, sodass das LTE-Netz den Anforderungen der Zeit besser gerecht werden kann, als die Vorgänger. Mit der Entwicklung des LTE-Netzes sollte zudem ein weltweit einheitlicher Standard geschaffen werden. Dennoch ist es so, dass LTE in Deutschland nicht flächendeckend verfügbar ist und daher nicht alle das LTE-Netz nutzen können. Laut Statista beträgt die Netzabdeckung in Deutschland 65,7%. In Schleswig-Holstein sind bereits über 98% der Fläche mit LTE versorgt.

Der Mobilfunkstandard der 5. Generation - 5G

5G ist die Abkürzung für die 5. Mobilfunkgenerationen, die in den nächsten Jahren in Deutschland ausgerollt wird. Von März bis Juni 2019 wurden die Frequenzen für das 5G Netz durch die Bundesnetzagentur versteigert. An der Auktion teilgenommen haben die Unternehmen Deutsche Telekom, Telefónica, Vodafone und 1&1 Drillisch. Insgesamt wurden die Frequenzen für 6,5 Milliarden Euro ersteigert, die in die Digitalisierung fließen sollen. An die Ersteigerung der Frequenzen hat die Bundesnetzagentur Vorgaben geknüpft. Unter anderem müssen bis Ende 2022 von den jeweiligen Anbietern 98% der Haushalte mit 100 Mbit/s versorgt werden. Eine andere Vorgabe ist beispielsweise der Netzausbau an Autobahnen, Bundesstraßen und Zugstrecken.

Die Dialoginitiative der Bundesregierung Deutschland spricht über 5G bietet weitere Informationen rund um den Mobilfunknetzausbau und widmet sich dem Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern. Zur Dialoginitiative gelangen Sie hier.

Was ist 5G? Wie funktioniert 5G? Wozu wird 5G benötigt?

Mit 5G können Daten bis zu 100 Mal schneller heruntergeladen werden als mit 4G. Auch die Verzögerung zwischen dem Senden und dem Empfangen von Daten, die sogenannte Latenzzeit, ist deutlich geringer als bisher. Dies ist insbesondere für Anwendungen in der Industrie oder beispielsweise beim autonomen Fahren von Bedeutung. 5G ist nicht mehr auf die reine Kommunikation zwischen Menschen ausgelegt, sondern soll die Kommunikation zwischen Maschinen ermöglichen und verbessern. Eine weitere Neuerung ist, dass sich das 5G-Netz über eine Software an die jeweiligen Anforderungen anpassen kann: Sind wenig Nutzer aktiv, aber es sollen große Datenmengen schnell verschickt werden? Oder sind viele Nutzer in einer Funkzelle gleichzeitig aktiv, versenden aber verhältnismäßig kleinere Datenmengen? Oder geht es in einer Industrieanlage darum, viele (wenige) Maschinen mit geringen (hohen) Datenmengen zu vernetzen? All diesen verschiedenen Anforderungen kann das 5G-Netz gerecht werden. Wie schon angedeutet, ist 5G zunächst vor allem für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und die Digitalisierung wichtig.  Zum einen können Arbeitsabläufe mithilfe der Technologie verbessert werden zum anderen aber auch ganz neue Abläufe, etwa in der Agrartechnik oder der Logistik, entstehen.

Mobilfunk über 5G wird, wie auch die Vorgänger, über elektromagnetische Wellen an die Mobilfunkmasten gesendet. Die sind wiederum über ein Glasfaserkabel mit einer Basisstation verbunden. Wie auch die Vorgänger-Generationen nutzt 5G bestimmte Frequenzbänder für die Datenübertragung. Bei 4G waren es beispielsweise Frequenzbänder zwischen 800 MHz und 2600 MHz. Für 5G wurden zwischen März und Juni 2019 Frequenzbänder im Bereich 700 MHz und zwischen 2 GHz und 3,6 GHz (s. Bundesnetzagentur) versteigert.

In Deutschland haben Telekommunikationsunternehmen, Hochschulen oder die Deutsche Bahn bereits erste 5G-Netze im Betrieb. Da 5G aber zunächst nicht überall zur Verfügung gestellt werden kann, wird für eine bessere Netzabdeckung auch das 4G-Netz weiter ausgebaut.

Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein haben sich die drei großen Anbieter Telekom, Telefónica und Vodafone in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Wirtschaftsminister und dem BKZ.SH dazu verpflichtet, bis Ende 2021 189 neue Sendeanlange zu bauen und 455 der bestehenden Anlagen technisch aufzurüsten, um so das 4G-Netz weiter auszubauen. Neben den Informationen, die Sie im Mobilfunkkataster in unserem Breitband-Informationssystem finden, stellt die Bundesnetzagentur eine EMF-Karte mit allen Standorten in Ihrer Region zur Verfügung.

Die neue Mobilfunkgeneration 5G

Bundesamt für Strahlenschutz

 

 

Buchholz nach Treffen mit Mobilfunkfirmen: Künftig zählt allein die Flächenabdeckung

Am 05. Dezember 2019 vereinbarten Land, Kommunalverbände und die drei großen Mobilfunkanbieter Telekom, Vodafone und Telefonica eine erste Investitions-Offensive, um die Lücken des 4G-Netzes zu schließen. Zuvor wurde mithilfe des BKZ.SH ermittelt, wo sich diese Funklöcher derzeit befinden.

Für Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz seine „Meldung der Woche“

 

 

Buchholz im Landtag zum Ausbau des 5G-Netzes

Bereits im Sommer hatte sich der schleswig-holsteinische Landtag für einen zügigen Netzausbau und die Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G stark gemacht. Auf Antrag der SPD-Fraktion erstattete Wirtschafts- und Technologieminister Bernd Buchholz dazu am 13. Dezember 2019 folgenden Bericht im Plenum.

 

Ansprechpartner

Janpeter Bendfeld Stellv. Geschäftsführer und Mobilfunkberater Tel: 0431 570050-99
E-Mail: